28.07.2024

25. Bachfestival in Schweidnitz

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© Agata Władyczka

Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Wrocław (Breslau) war erneut Partner des Bachfestivals in Schweidnitz in Niederschlesien.

25. Bachfestival in Schweidnitz

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Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Wrocław (Breslau) war erneut Partner des Bachfestivals in Schweidnitz in Niederschlesien. In diesem Jahr wird dieses einzigartige Festival ein Vierteljahrhundert alt – eine Menge für eine Veranstaltung dieser Art. Viele Festivals sind flüchtige Gebilde: Sie erscheinen und verschwinden in einer unsicheren wirtschaftlichen Realität für kulturelle Unternehmungen. Dem Bachfest ist es gelungen, viele Widrigkeiten zu überwinden und tiefe Wurzeln in Schweidnitz zu schlagen. Es ist zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil der Stadt geworden, ähnlich wie die Friedenskirche, die barocken Bürgerhäuser auf dem Marktplatz oder der hoch aufragende Turm des Doms. Doch nur scheinbar hat das Festival ein Zeitalter des ruhigen Stillstands erreicht – es ist ständig lebendig, geschäftig, suchend; es verändert sich und fügt etwas hinzu, immer auf der Suche nach einer neuen, perfekteren Formel. Das Einzige, was unverändert bleibt, ist Bach als Bezugspunkt und die Meisterwerke der klassischen Musik, die auf historischen Instrumenten in ungewöhnlichen Räumen aufgeführt werden.

Der große Organist, Theologe und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer sagte: "Im Vergleich zu den Kantaten wirkt alles, was Bach sonst geschaffen hat, fast wie ein bloßes Beiwerk.".

Während des Bachfestivals haben wir den Luxus, die Kantaten - wie ihre ersten Zuhörer - während der evangelischen Gottesdienste hören zu können. Dies war auch beim Konzert der Bach-Akademie am 28. Juli 2024 der Fall, das von polnischen und deutschen Künstlern in der Friedenskirche aufgeführt wurde, deren Raum uns der Zeit Johann Sebastians bemerkenswert nahe brachte. Schon die Innenausstattung der Kirche ist einzigartig: sie stammt größtenteils aus der Zeit Bachs und ist bis heute nahezu unverändert erhalten, während alle Kirchen, in denen Bach in Leipzig wirkte, entweder völlig zerstört oder sehr weitreichend umgebaut wurden. Dadurch veränderte sich grundlegend nicht nur ihre äußere und noch stärker ihre innere Gestalt, sondern auch ihre Akustik. Um Bachs Musik in einer ihm vertrauten Architektur zu hören, reisten Hunderte von Musikliebhabern aus ganz Polen und dem Ausland nach Schweidnitz. Auch das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Wrocław unterstützte diese ungewöhnliche Veranstaltung in ihrem Jubiläumsjahr und erinnerte dabei an die jahrhundertelangen, einzigartigen musikalischen Verbindungen zwischen Sachsen und Niederschlesien, genauer gesagt zwischen Leipzig und Schweidnitz, der Thomaskirche und der Friedenskirche: Diese bestehen seit 1729, als Bachs Schüler Christoph Gottlob Wecker auf Empfehlung seines Meisters Kantor in Schweidnitz wurde.

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