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2022

Orange the world 2022

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(© Verbindungsbüro Breslau)

Das Max-Born-Forum erstrahlt in der Farbe Orange

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Alle 45 Minuten wird in Deutschland eine Frau durch ihren Partner körperlich verletzt. Mehr als 143.000 Fälle von Partnerschaftsgewalt hat das Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr in Deutschland registriert. Bei 80,3 Prozent der Taten waren Frauen die Opfer. 113 Frauen wurden 2021 von ihrem aktuellen oder Ex-Partner getötet. Es sind schockierende Zahlen, die sich leider doch immer und immer wiederholen. Die Dunkelziffer bei diesen Delikten liegt sehr viel höher, denn in der Statistik stehen nur die Fälle, die angezeigt werden.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärt, dass weltweit jede dritte Frau in ihrem Leben physische oder sexualisierte Gewalt erlebt.

Daran soll der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen – auch Orange Day genannt – am 25. November erinnern.

Durch das Anstrahlen verschiedener Gebäude in der Farbe Orange soll dem Thema Gewalt an Frauen Beachtung geschenkt, Solidarität mit den Betroffenen gezeigt und eine hellere Zukunft, frei von Gewalt, symbolisiert werden.

Auch das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung beteiligte sich wieder an der weltweiten Aktion „Orange the World“ am 25. November 2022. Wie bereits in den vergangenen Jahren erstrahlte das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Wrocław zum Aktionstag in Orange.

Schülerinnen und Schüler feierten den Europäischen Sprachentag im sächsischen Verbindungsbüro in Wrocław

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Einführungsfilm von Steffen Möller, deutscher Schauspieler, Kabarettist und Autor  © Krysztof Basel

Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Wroclaw, das Deutsche Generalkonsulat in Wroclaw, die Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachliche Bildung (Lana) und das Kompetenz- und Koordinationszentrum Polnisch (KoKoPol) feierten mit 70 Schülern und Schülerinnen im Alter von 14 bis 16 Jahren den Europäischen Sprachentag am 26. September im Verbindungbüro in Wroclaw (Breslau).

Neu im Programm: Speakdating

Nach der Begrüßung durch den Generalkonsul Martin Kremer und dem Leiter des Verbindungsbüros Thomas Guddat wurden Filme und Präsentationen zum Thema Sprachen geboten. Es folgte ein Vortrag des Sprachwissenschaftlers Prof. Dr. Waldemar Martyniuk zum Thema „Warum alle Sprachen wichtig sind“. Ein Speakdating in den Sprachen Ukrainisch, Sorbisch, Tschechisch, Schlesisch und Deutsch vermittelte den Schüler und Schülerinnen einen ersten Eindruck über diese Sprachen. Die Europahyme wurde gemeinsam in Deutsch und Polnisch gesungen. Eine Ausstellung über den Schlesier Emil Krebs (1867-1939), dem weltweit größten Sprachengenie (68 Sprachen) war ein weiteres Highlight. Filme zum Thema Mehrsprachigkeit sowie die Auslage der von KoKoPol herausgegebenen Zeitschrift „Polonus-Zeitschrift für polnische Sprache und den europäischen Dialog“ rundeten das Programm ab.

Mit dem Sprachenfest wurden das 2. Lyzeum aus Swidnica, wo seit vielen Jahren eine vorbildliche Förderung verschiedener europäischer Sprachen erfolgt sowie das 4. Lyzeum und die 28. Grundschule aus Wroclaw mit ihrem starken Sprachenschwerpunkt vorgestellt.

Der Europäische Sprachentag

Jedes Jahr am 26. September begehen Millionen von Menschen in allen Mitgliedsstaaten des Europarates den Sprachentag mit Veranstaltungen zur Förderung der Sprachenvielfalt und der Fähigkeit, andere Sprachen zu sprechen. Ziel ist es, auf Europas reiche sprachliche und kulturelle Vielfalt aufmerksam zu machen.

Im deutsch-polnischen Verhältnis besteht ein großes Ungleichgewicht bei der Kenntnis der Partnersprache. Fast 2 Millionen Polinnen und Polen sprechen Deutsch, während nur ca. 50.000 Deutsche Polnisch lernen. Der Freistaat Sachsen und die Bundesregierung haben mit der Gründung von KoKoPol 2020 das Ziel formuliert, die polnische Sprache und Kultur in Deutschland leichter zugänglich zu machen. Der Freistaat Sachsen unterhält zudem seit 2014 die Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachliche Bildung (LaNa). Diese unterstützt Kindertagesstätten im gesamten sächsischen Grenzraum bei der Integration der Nachbarsprachen in den Alltag.

Vorstellung des Buches „Revolutionär und Staatsgründer – Józef Piłsudski – eine Biografie“

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Der Autor Wolfgang Templin stellt sein Buch vor  © Agata Władyczka

Im Rahmen der Konferenz des Willy Brandt Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław  „IV. Zjazd Niemcoznawców“ (IV. Kongress polnischer Deutschlandforscher:innen“) stellte am 20. Oktober 2022 Wolfgang Templin sein Buch „Revolutionär und Staatsgründer – Józef Piłsudski – eine Biografie“ im sächsischen Verbindungsbüro in Wrocław vor.

Józef Piłsudski (1867–1935) führte Polen 1918 nach mehr als 120 Jahren der Teilung zu einem eigenen Staat. Unter dem Zaren zeitweise nach Sibirien verbannt, kämpfte er im Ersten Weltkrieg mit eigenen Truppen für Polens Unabhängigkeit. In der neu gegründeten Republik herrschte er ab 1926 autokratisch.

Heute gilt Piłsudski als einer der bedeutendsten europäischen Staatsmänner seiner Zeit. Doch insbesondere für Polens Nationalkatholiken bleibt er ein sperriger Held: der Religion gegenüber zu gleichgültig, zu sehr der Aufklärung verbunden, zu kosmopolitisch. Wolfgang Templin lässt Piłsudskis abenteuerliche Biografie lebendig werden. Zugleich erzählt er die tragische Geschichte eines Landes zwischen den Großmächten.

Wolfgang Templin (* 25. November 1948 in Jena) ist ein deutscher DDR-Bürgerrechtler und Publizist. Er informierte, dass die Übersetzung des Buches in die polnisches Sprache in Kürze erfolgt.

 

4. Sächsisch-Polnischer Innovationstag in Wrocław: Flexibel – Digital – Nachhaltig

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(© Tomasz Hołod )

Organisatoren und Gäste des 4. Innovationstages in Wrocław

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(© Tomasz Hołod )

Grußwort des Staatssekretärs des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Mathias Weilandt

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(© Tomasz Hołod )

Junge Startups als Aussteller

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(© Tomasz Hołod )

Innovative Ausstellungsstücke

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(© Tomasz Hołod )

Startups im Gespräch

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(© Tomasz Hołod )

Teilnehmer und Gäste als Zuhörer

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Am 15. und 16. September 2022 fand der 4. Sächsisch-Polnische Innovationstag an der Politechnika Wrocławska (PWR) statt. Er widmete sich dem Thema »Die Zukunft europäischer Industrie: flexibel – digital – nachhaltig«. Auf dem Innovationstag diskutierten polnische und sächsische Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über die Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie Herausforderungen und Lösungsansätze für die Zukunft der mitteleuropäischen Industrie. Im Rahmen des Innovationstages wurde die Kooperationsvereinbarung zwischen der TU Dresden und der Politechnika Wrocławska feierlich erneuert und damit die beiderseits zentrale, strategische Bedeutung dieser nunmehr seit über 25 Jahren bestehenden Partnerschaft erneut bekräftigt. 

Die dringend notwendigen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur globalen Ressourcenschonung erfordern eine nachhaltige Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz bestehender und künftiger technischer Industriesprozesse. Die rasante Digitalisierung der Wirtschaft und die neuen Möglichkeiten durch Künstliche Intelligenz verändern grundlegend die Art und Weise, wie produziert und gearbeitet wird. Trotz all des technischen Fortschritts darf nicht übersehen werden, dass auch die Fabrik der Zukunft ein soziales System darstellt – mit dem Menschen im Mittelpunkt. Der Innovationstag setzte hier an und beleuchtete das Themenfeld ökologisch, ökonomisch und hinsichtlich sozial-nachhaltiger Fertigungstechnologien für innovative Produkte. 

„Endlich kann nach zwei Jahren Corona-bedingter Unterbrechung der Sächsisch-Polnische Innovationstag wieder stattfinden. Dieses Forum soll jungen Köpfen eine Bühne bieten, denn deren Ideen brauchen wir, um in Europa wettbewerbsfähig und zukunftsfähig zu bleiben. Vor uns liegen viele Herausforderungen, egal, ob wir einen Weg aus der Corona-Krise suchen oder ob wir an die Themen Klimaschutz und Energiewende denken, allesamt Themen, die gerade den jungen Menschen in Europa sehr am Herzen liegen.“ - so Mathias Weilandt, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung aus Dresden.

Seit 2017 veranstaltet das Verbindungsbüro Sachsen in Wrocław gemeinsam mit der TU Dresden, der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, der Politechnika Wrocławska, dem Akademischen Zentrum der Stadt Wrocław unter der Schirmherrschaft des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Wrocław den Sächsisch-Polnischen Innovationstag.
 

Tag der offenen Tür im Generalkonsulat Wrocław/Breslau

Generalkonsulat in Wrocław/Breslau  ©  Agata Władyczka

Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch eröffnete am 3. September 2022 gemeinsam mit Generalkonsul Martin Kremer den Tag der offenen Tür des Generalkonsulates der Bundesrepublik Deutschland in Wrocław/Breslau. Schwerpunkt der Veranstaltung war die Präsentation der Stadt Chemnitz als Europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2025. Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Wrocław war Partner der Veranstaltung.

Die Europäische Friedensfahrt, die unter dem Namen European Peace Ride (EPR) im Rahmen der Kulturhauptstadt umgesetzt wird, begann zeitgleich in Wrocław und führte von dort über Mladá Boleslav/Jungbunzlau, Tschechien, nach Chemnitz.

 

Olga-Tokarczuk-Festival auf Schloss Fürstenstein am 14. Juli 2022

© Agata Władyczka

Bereits zum zweiten Mal richtete die Olga-Tokarczuk –Stiftung einen „politischen Tag“ im Rahmen des größten Literaturfestivals in Polen (Gory Literatury) auf Schloss Fürstenstein aus, den Staatsministerin Katja Meier besuchte.

Der „Politische Tag“ des zehntägigen Festivals stand unter dem Motto „Die Werte der Europäischen Union“. Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Gesprächen dieses Tages waren der ehemalige Ministerpräsident Polens und ehemalige Präsident des europäischen Rates Donald Tusk, der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn, die US-amerikanische Autorin und Historikerin Anne Applebaum sowie die Nobelpreisträgerin und Gastgeberin Olga Tokarczuk.

In einem Podiumsgespräch mit dem polnischen Journalisten Jacek Zakowski sprach Frau Staatsministerin Meier über die „Genese der europäischen Werte“. Dabei wurden die Herausforderungen für die in Artikel 2 des EU-Vertrages aufgelisteten Werte ebenso thematisiert wie die Maßnahmen, die zur Festigung dieser Werte ergriffen werden und werden sollen. Frau Staatsministerin Meier stellte in diesem Zusammenhang die Schwerpunkte der sächsischen Europapolitik dar und erläuterte den Beitrag, den auch europäische Regionalpolitik und grenzüberschreitendes Handeln zur Wertefrage leisten kann.

Anne Applebaum und Donald Tusk berichteten über den Krieg und ihren Besuch in der Ukraine. Sie sprachen über ihr gemeinsames Buch „Choice", in welchem sie eine große Bandbreite an Bedrohungen erörtern, denen die Demokratie ausgesetzt ist, und darüber, was getan werden kann, um der „Dämmerung der Demokratie“ entgegenzutreten. Was das russische Militär in der Ukraine tue, sei kein „einfacher Krieg um Territorium, sondern ein ideologischer Krieg“. Anne Applebaum betonte, dass Russland einen Krieg gegen die Demokratie führe. Mit Blick auf die Bombardierung ziviler Ziele erklärte sie, dies sei „ein Plan zur Zerstörung der ukrainischen Gesellschaft“ und „Was Russland tue, haben wir seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen.“. Donald Tusk betonte die radikale Veränderung, die die Welt ab dem 24. Februar 2022 erlebt habe. Es sei ein globaler Krieg, der auf allen Ebenen und mit allen Mitteln geführt werde. Viele in Europa hätten das noch nicht verstanden.

Jean Asselborn betonte in seinem Beitrag die Offenheit und Diversität, die gerade die Region Niederschlesien in Polen und für Europa verkörpere. Er referierte über die vier Großkrisen, die Europa derzeit gleichzeitig zu bewältigen habe: der russische Angriffskrieg, die Pandemie, die Klimakrise und die Demokratie- und Rechtsstaatlichkeitskrise. Hinsichtlich der Pandemie wies er auf die besondere Verwundbarkeit der Grenzregionen hin, die von Entscheidungsträgern in den Hauptstädten der Mitgliedsstaaten zu wenig wahrgenommen würden. Spezifika der Grenzregionen müsste mehr Gehör in der Politik in Europa finden.

EUROPÄISCHES JUGENDCAMP 2022 in Dresden

Musikschülerinnen und -schüler der Woiwodschaft Niederschlesien absolvieren während ihres zweiwöchigen Sprachkurses ein reichhaltiges Programm in Dresden und Umgebung  © VB

Im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend organisierte das sächsische Verbindungsbüro in Wrocław ein EUROPÄISCHES JUGENDCAMP in Dresden. Das Erlernen der Sprache des Nachbarlandes, das Kennenlernen seiner Kultur und die Vermittlung der Werte der europäischen Gemeinschaft sind wichtige Elemente beim Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen im deutsch-polnischen Grenzgebiet. Im Mittelpunkt des Camps, an dem vom 4. bis 15. Juli 2022 zehn Musikschülerinnen und -schüler aus Niederschlesien teilnahmen, standen ein intensiver Deutschkurs und Seminare zu europäischen Themen. Im täglichen Deutschunterricht ging es um Themen wie Demokratie, Gleichstellung, Menschenrechte und die Rolle der Zivilgesellschaft. Das Wissen über die Europäische Union und ihre Grundwerte ist für junge Menschen besonders wichtig und kann gerade in der heutigen Zeit nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Jugendliche aus der Partnerregion besuchten unter anderem die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, informierten sich dank des Sächsischen Landesfrauenrates über das Projekt "Frauenorte in Sachsen", besuchten das Atelier der polnischen Bildhauerin Małgorzata Chodakowska in Pillnitz, trafen sich mit Vertretern des Regionalbüros der Woiwodschaft Niederschlesien in Dresden und lernten das überaus reiche kulturelle Angebot Sachsens kennen (Semperoper, Dresdner Philharmonie, Kulturpallast, Staatliche Kunstsammlung Dresden, Residenzschloss Dresden, Zwinger, Albertinum).

Den Höhepunkt des Programms bildete ein Konzert im Kraszewski-Museum, das von Schülern aus Niederschlesien bestritten wurde.

Das Europäische Jugendlager ist eine hervorragende Investition in die Jugend der Partnerregion Niederschlesien, dank derer wir junge Botschafter für die interregionale Zusammenarbeit heranziehen.

Wir bedanken uns bei allen Projektpartnern auf das Herzlichste!

  • Regionale Vertretung der Europäischen Kommission in Wrocław
  • Stadt Wrocław
  • Regionalbüro der Woiwodschaft Niederschlesien in Dresden
  • Hueber Verlag
  • Niederschlesische Eisenbahn
  • Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  • Landesfrauenrat Sachsen e.V.
  • Kraszewski-Museum Dresden
  • Weiterdenken, Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V. 
  • Małgorzata Chodakowska, Bildhauerin

Dreitägige internationale Konferenz zum öffentlichen Recht an der Universität Breslau

© Agata Władyczka

Die renommierte International Society of Public Law (ICON-S) richtete ihre achte Jahreskonferenz vom 4. bis 6. Juli 2020 in Wrocław aus. Thema der diesjährigen ICON-S Konferenz lautete: »Globale Probleme und Perspektiven im öffentlichen Recht«. Die Teilnehmenden beschäftigen sich dabei mit den Schlüsselthemen Demokratie, Migration, öffentliche Gesundheit und Technologie.

Justizministerin Katja Meier eröffnete die Jahreskonferenz der International Society of Public Law (ICON-S): »Ich freue mich, dass die International Society of Public Law seine Jahreskonferenz dieses Mal in Polen ausrichtet. Die internationale Debatte über die aktuellen Herausforderungen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und über die Notwendigkeit einer Unabhängigkeit der Justiz ist hier besonders aktuell. Es ist wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben, unterschiedliche Meinungen zu hören, zu verstehen und miteinander zu debattieren und diese Konferenz kann dazu beitragen. Umso geehrter fühle ich mich, diese Konferenz eröffnen zu dürfen.«

Die Konferenz fand in Hybridform mit Online-Diskussionen und Präsenzveranstaltungen statt. Außer den Plenar- und Podiumsdiskussionen fanden viele Begleit- und Netzwerkveranstaltungen statt. Einer der Höhepunkte war ein Gespräch der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk mit Sylwia Gregorczyk-Abram, Rechtsanwältin und Aktivistin von Wolne Sądy (Freie Gerichte) und Prof. Dr. Adam Bodnar, der von 2015 bis Mitte Juli 2021 polnischer Bürgerrechtsbeauftragter war.

Das sächsische Staatsministerium der Justiz, für Demokratie, Europa und Gleichstellung war einer der Partner der international renommierten Tagung und richtete am 05. Juli 2022 die Diversity Reception im historischen Rathaus der Stadt aus.

Kindertag im Verbindungsbüro Breslau

© Agata Władyczka

Seit des kriegerischen Überfalls Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 haben Millionen von Kriegsflüchtlingen das Land verlassen, ca. 3 Mio. sind in Polen untergekommen, mehr als 100.000 in Breslau geblieben. Polnische Städte und Gemeinden sind vor enorme Herausforderungen gestellt und werden bei Unterbringung und Integration der Flüchtlinge vor allem durch die Zivilbevölkerung und Organisationen unterstützt.

Der Freistaat Sachsen nutzte die Gelegenheit um seine Partnerregionen, die Woiwodschaften Niederschlesien und Lebus zu unterstützen. So konnten in Breslau drei Zuwendungsbescheide an die Stiftung Ukraine für die Einrichtung von Wohnraum (100.000 €), an die Stiftung Mathesianum für die Tagesbetreuung ukrainischer Kinder (26.690 €) und an das Breslauer Gesundheitszentrum für die Betreuung schwangerer Frauen und ihrer Neugeborenen bis zum ersten Lebensjahr (10.696 €) übergeben werden.

Einen besonderen Nachmittag erlebten 48 ukrainische Kinder mit ihren Müttern und Begleitpersonen am 23. Juni im Verbindungsbüro in Breslau. Für die vier- bis sechsjährigen ukrainischen Kinder, die eine Tagesbetreuung in der Stiftung Mathesianum erhalten, organisierte das Team des Verbindungsbüros ein Kinderfest anlässlich des Internationalen Kindertages. Mit Gesang, Tanz und Gedichten berichteten sie über die Arbeit der Stiftung Mathesianum und deren Einsatz für die Integration in Breslau und Vergessen machen der schrecklichen Geschehnisse zu Hause. Das Team des Verbindungsbüros hatte als Überraschung kleine Geschenktüten vorbereitet, in der auch ein beliebtes ukrainisches Kinderbuch enthalten war. Abgerundet wurde das Fest durch einen kindgerechten Imbiss, Spiel und Spaß im Garten des Max-Born-Forums.

Hintergrund

Die Woiwodschaft Niederschlesien gehört zu einer der engsten Partnerregionen des Freistaates Sachsen. Die Zusammenarbeit zwischen der Woiwodschaft Niederschlesien und dem Freistaat Sachsen besteht seit der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung über die Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Marschallamt Niederschlesien vom 17. September 1999 sowie der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zwischen dem Freistaat Sachen und dem Woiwodschaftsamt Niederschlesien vom 2. Mai 2000.

Die Woiwodschaft Niederschlesien, seine Behörden, Institutionen, Vereine und Bürger sind um die Integration ukrainischer Flüchtlinge sehr bemüht. In der 630.000-Einwohner-Stadt lebten, arbeiteten und studierten bereits vor dem russischen Angriffskrieg rund 100.000 ukrainische Staatsbürger. Nach dem 24. Februar 2022 sind innerhalb eines Monats schätzungsweise noch einmal 300.000 ukrainische Flüchtlinge dazugekommen. Die meisten davon sind Frauen und Kinder. Die Stadt wurde somit innerhalb kürzester Zeit vor enorme Herausforderungen gestellt.

Stiftung Mathesianum

Die Stiftung Mathesianum ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in der Woiwodschaft Niederschlesien. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung junger und aktiver Menschen zu fördern. Die Stiftung fördert und subventioniert erzieherische, soziale, bürgerliche und kulturelle Aktivitäten und unterstützt die Tätigkeit der Hochschulseelsorge. Das Mathesianum erfüllt seine Ziele dank der Menschen und Institutionen, die seine Initiativen uneigennützig unterstützen, und aus den Mitteln seiner Geschäftstätigkeit.

Die Stiftung unterstützt die ärmsten Regionen durch die Bezuschussung von Bildungs- und Kulturaktivitäten, insbesondere in Zentralafrika. In naher Zukunft wird die Stiftung die Ausbildung von senegalesischen Studenten in Polen organisieren und finanziell unterstützen. Die Stiftung fördert ein harmonisches Leben zwischen Muslimen und Christen und zeigt die Harmonie zwischen diesen beiden Gemeinschaften am Beispiel der senegalesischen Gesellschaft in Zentralafrika.

Das aktuelle Projekt ist unmittelbar nach dem Eintritt des Flüchtlingsstroms aus der Ukraine an die ukrainischen Flüchtlingskinder in Breslau/Niederschlesien gerichtet. Es ermöglicht Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen sind, am Unterricht des Musikclubs teilzunehmen. Der Unterricht ist kostenlos, vollständig auf Ukrainisch und wird von ukrainischen Lehrern durchgeführt. Die Kurse finden von Montag bis Freitag von 9:00 bis 14:00 Uhr am Biskupa-Nankiera-Platz 17a in Breslau statt. Jeden Tag erhalten die Kinder ein zweites Frühstück und dienstags und donnerstags direkt nach dem Unterricht auch ein Mittagessen. Neben dem Musikunterricht (Singen, Tanzen, Spielen einfacher Musikinstrumente) bietet das Angebot auch Raum für individuelles Spiel unter der Aufsicht eines Lehrers für hochsensible und/oder jüngere Kinder. Die Erzieherinnen und Erzieher verfügen über eine sehr gute Ausbildung und langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, so dass sich die Kinder schnell und effektiv an die Tagesstätte anpassen können.

Mit der Zuwendung des Freistaates Sachsen wurde die Stiftung insbesondere bei der Betreuung der ukrainischen Kinder unterstützt.

Mehr zur Stiftung finden Sie unter mathesianum.org

Global Village am 11.06.2022

Das Verbindungsbüro unterstützte die interdisziplinäre Forschungsgruppe für Europastudien (KN IDE) im Rahmen des Projekts "Global Village", welches am 11.06.2022 auf dem Plac Solny (Salzmarkt) in Wrocław in Zusammenarbeit mit dem Büro des Europäischen Parlaments in Wrocław stattfand.

Ziel der Veranstaltung war es, über Multikulturalismus aufzuklären und eine öffentliche Debatte über eines der wichtigsten Themen der Konferenz über die Zukunft Europas – die Migration – anzustoßen. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Länder informierten über ihre jeweilige Projektarbeit.

Die Interdisziplinäre Forschungsgruppe für Europastudien (KN IDE) ist dem Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien an der Universität Wroclaw angegliedert.

Europatag in Waldenburg

© Agata Władyczka

Am 08. Mai 2022 veranstaltete die Stadt Walbrzych/Waldenburg gemeinsam mit mit der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Breslau und dem Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau (Wrocław) ein Fest zum Europatag. Die Veranstaltung fand im Zentrum für Wissenschaft und Kunst „Stara Kopalnia“ (Alte Grube) in Waldenburg statt. Eröffnet wurde der Abend mit der berühmten "Ode an die Freude" – Europahymne, gespielt vom Orchester Collegium Musicum der TU Bergakademie Freiberg e.V.  Freiberg ist der Partnerstadt von Waldenburg. Das Programm wurde mitgestaltet durch das Gesangs- und Tanzensemble Walbrzych, eine ukrainische Folkband und die in Polen bekannte Sängerin Kayah.

Der Europatag ist ein Feiertag für Europa. Er wird traditionell an zwei Tagen im Mai begangen, um an das Kriegsende und die Gründung des Europarats zu erinnern. Die diesjährigen Feierlichkeiten zum Europatag fanden im Schatten des Krieges in der Ukraine statt.  Putins Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt, wie wichtig es ist, dass Europas Demokratien zusammenstehen und gute Nachbarschaft leben. Der Wunsch nach Frieden und Sicherheit war eines der Gründungsmotive der Europäischen Union.

Festveranstaltung zum 10-jährigen Jubiläum des Verbindungsbüros in Breslau

© Agata Władyczka

Am 2. Mai 2022 feierte das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau sein 10-jähriges Jubiläum. Die geladenen Gäste aus Polen und Sachsen konnten im Nationalen Musikforum in Breslau ein wunderbares Konzert der Neuen Lausitzer Philharmonie unter der Leitung ihrer Generalmusikdirektorin Ewa Strusińska erleben. Als Solistin trat hervorragende Pianistin Alexandra Dariescu auf. Das Repertoire des Konzerts umfasste Werke der Komponisten aus dem 19. und 20. Jahrhunderts: Nadia Boulanger, George Enescu und Felix Mendelssohn Bartholdy. Höhepunkt des Konzerts war die Aufführung des „Gebetes für die Ukraine“ von Valentin Silvestrov – einer zu Herzen gehenden Komposition, gespielt aus aktuellem Anlass.


Der anschließende Empfang von Staatsministerin Katja Meier im Garten des Verbindungsbüros fand bei schönstem Wetter und in angenehmer Atmosphäre statt. Staatsministerin Katja Meier nutzte die Gelegenheit, dem Gesundheitszentrum der Stadt Wroclaw einen Zuwendungsbescheid für die medizinische Betreuung ukrainischer Mütter und ihrer Neugeborenen zu übergeben.

Europatag in Waldenburg

Plakat zum Europatag in Waldenburg © SMJusDEG

Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen mit der Regionalvertretung der Europäischen Kommission und der Stadt Waldenburg, lädt zum Europatag am Sonntag, dem 8. Mai 2022, ins Zentrum für Wissenschaft und Kunst »Alte Grube« in Waldenburg ein.

Eröffnet wird die Veranstaltung um 18 Uhr mit einem Fragment aus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie, der berühmten »Ode an die Freude« – Europahymne, gespielt vom Orchester Collegium Musicum der TU Bergakademie Freiberg e.V. aus dem sächsischen Freiberg. Es werden das Gesangs- und Tanzensemble Walbrzych, die ukrainische Folkband und der Star des Abends – Kayah – auftreten.

Die diesjährigen Feierlichkeiten zum Europatag finden im Schatten des Krieges in der Ukraine statt und sind Ausdruck unserer Solidarität mit denjenigen, die für die Verteidigung von Freiheit und Demokratie kämpfen. An dieser Stelle wollen wir an die Worte von Robert Schuman in seiner Erklärung von 1950 erinnern: »Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung: Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.«

10-jähriges Bestehen des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Breslau

Plakat des Konzertes zum 10. Jubiläum des Verbindungsbüros © SMJusDEG

Anlässlich des 10jährigen Jubiläums des Verbindungsbüros in Breslau findet am 2. Mai im Nationalen Musikforum in Breslau ein besonderes Konzert statt.

An diesem Abend tritt die sächsische Neue Lausitzer Philharmonie unter der Leitung ihrer Generalmusikdirektorin Ewa Strusińska auf. Auf dem Programm stehen Werke bedeutender Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts: des rumänischen Komponisten George Enescu, der Pädagogin und Instrumentalistin Nadia Boulanger und Felix Mendelssohn Bartholdy, einer der führenden Vertreter der romantischen Epoche in der Musik. Die Musiker werden von der Solistin Alexandra Dariescu (Klavier) begleitet. Ab 19 Uhr wird das Publikum das Konzert für Klavier d-Moll von George Enescu (1881-1955), Fantaisie variée für Klavier und Orchester von Nadia Boulanger (1887-1979) und Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 11 von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) hören.

Wir laden Sie herzlich ein, das 10-jährige Jubiläum des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen in Breslau gemeinsam mit uns zu feiern!

Mit keiner anderen Region pflegt Sachsen so intensive Kontakte wie mit der Woiwodschaft Niederschlesien. Die 1999 vom damaligen sächsischen Ministerpräsidenten Prof. Kurt Biedenkopf und dem Marschall der Woiwodschaft Niederschlesien, Prof. Jan Waszkiewicz, unterzeichnete »Gemeinsame Erklärung« schuf einen politischen Rahmen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Im Jahr 2008 unterzeichnete Sachsen ein Abkommen zur regionalen Zusammenarbeit mit der Woiwodschaft Lubuskie. Im Mai 2012 eröffnete Sachsen als erstes und bisher einziges Bundesland ein Büro in Breslau. Die »kleine sächsische Botschaft« in Wrocław hat seitdem Schritte unternommen, um ihre vielfältige Zusammenarbeit mit Partnerregionen in Polen aufzubauen und zu vertiefen.

Seit Februar 2020 untersteht das Verbindungsbüro in Wrocław dem Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung unter Leitung von Staatsministerin Katja Meier.

Das sächsische Verbindungsbüro ist das Schaufenster der Region in Polen und präsentiert ihre kulturelle und touristische Vielfalt sowie ihr wirtschaftliches und wissenschaftliches Potenzial. Es organisiert verschiedene Veranstaltungen - Konzerte, Vorträge, Workshops, Konferenzen, Diskussionsrunden, Jugendaustauschprogramme - und unterstützt die grenzüberschreitende wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Hochschulen in Polen und Sachsen.

Mit seinen Aktivitäten leistet das Verbindungsbüro einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung der Ideen und Grundwerte der Europäischen Gemeinschaft, deren Bedeutung gerade in der heutigen Zeit nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Das Verbindungsbüro setzt sich für die Vertiefung der interregionalen Zusammenarbeit im Bereich der Zivilgesellschaft ein und unterstützt Initiativen zur Förderung europäischer Werte: Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Gleichheit. Das Büro ist Partner wichtiger künstlerischer Veranstaltungen in der Region sowie zahlreicher zivilgesellschaftlicher Initiativen, die die Gleichberechtigung und Akzeptanz aller Menschen in der europäischen Gemeinschaft fördern - unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, Hautfarbe, politischen, religiösen oder sexuellen Orientierung.

Mit seinen Projekten unterstützt das sächsische Büro den Prozess der europäischen Integration auf regionaler Ebene und trägt zum Aufbau eines bürgernahen, offenen und für alle verständlichen Europas bei. Die Zukunft Europas und die Rolle junger Menschen bei ihrer Gestaltung nehmen einen besonderen Platz in der Arbeit des Verbindungsbüros ein.

„Verhältnis von EU-Recht und Recht der Mitgliedstaaten aus der Perspektive des deutschen und polnischen Rechts“

Plakat für Debatte © SMJusDEG

Deutsch-Polnische Debatte „Verhältnis von EU-Recht und Recht der Mitgliedstaaten  aus der Perspektive  des deutschen und polnischen Rechts“ in Breslau

Wann: 11. April 2022, 17:00 - 19:30 Uhr

Wo: Schule des Deutschen Rechts an der Fakultät für Recht, Verwaltung und Wirtschaft der Universität Wrocław

Die Veranstaltung wird von der Schule des Deutschen Rechts an der Fakultät für Recht, Verwaltung und Wirtschaft der Universität Wrocław und das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, vertreten durch das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau, organisiert.

Die Debatte richtet sich an Studierende, Doktoranden, sowie an Juristinnen und Juristen, und andere an den aktuellen deutsch-polnischen Rechtsfragen Interessierte. Die Debatte wird als Präsenz- und Online-Veranstaltung organisiert.

Bereits 1964 etablierte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in seiner Costa/ENEL-Entscheidung, dass das Unionsrecht einen Anwendungsvorrang vor allen nationalen Rechtsnormen, auch nationalem Verfassungsrecht, haben muss. Dieser Anwendungsvorrang des Europarechts ist heute allgemein anerkannt. Dennoch kam es immer wieder vor, dass nationale Gerichte Einschränkungen dieses Prinzips zu etablieren versuchten – allen voran das deutsche Bundesverfassungsgericht (BVerfG), aber zum Beispiel auch das italienische Verfassungsgericht, die bereits seit den 1970er Jahren immer wieder neue Vorbehalte gegenüber dem Letztentscheidungsrecht des EuGH vorbrachten. Zuletzt haben die Entscheidungen des polnischen Verfassungstribunal  vom 07. Oktober 2021 und des deutschen Verfassungsgerichts vom 05. Mai 2020 für Aufregung gesorgt. Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren sowohl gegen Polen als auch gegen Deutschland eingeleitet. In diesem Zusammenhang wird gefragt, welche Unterschiede bzw. Parallelen das Urteil des polnischen Verfassungsgerichtshofs zur Rechtsprechung des BVerfG, insbesondere zum PSPP-Urteil vom 5. Mai 2020, aufweist.

Das Programm und das Anmeldeformular finden sie auf der Homepage der Universität unter diesem link.

100.000 Euro Hilfe für ukrainische Geflüchtete in Wrocław

Ministerin Meier im Gespräch mit zwei Männern © Agata Władyczka

Am 7. März 2022 übergab die Europaministerin Katja Meier einen Unterstützungsbescheid der Sächsischen Staatsregierung der "Stiftung Ukraine" aus Wrocław. Ber Betrag in Höhe von 100.00 Euro soll eine direkte finanzielle Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine sein, die nach Wrocław und in die sächsische Partnerregion Niederschlesien kommen. Die Mittel sollen für eine Grundversorgung und dringend benötigte Grundausstattung für die vor dem Krieg flüchtenden Menschen aus der Ukraine genutzt werden.

Europaministerin Katja Meier übergab den Zuwendungsbescheid an die Vertreter der "Stiftung Ukraine", Artem Zozulia und Igor Lisin. Gemeinsam mit ihm und dem Generalkonsul der Ukraine, Jurij Tokar, tauschte sie sich über die Situation der Geflüchteten aus. Mehr als eine Million Menschen sind bereits vor dem Krieg aus der Ukraine nach Polen geflohen. Viele von ihnen sind in der vergangenen Woche in Wrocław angekommen, vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen. 

Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Situation von Kindern und Jugendlichen sowie einer Gruppe von etwa 900 Waisenkindern, die aus Kinderheimen in Odessa und Kiew evakuiert wurden und nun untergebracht und versorgt werden müssen. Hier versprach die Ministerin, zu vermitteln. Seitens der Stiftung bestand zudem der konkrete Wunsch nach medizinischem Material und Krankenwagen für die Helfenden im Kriegsgebiet. Perspektivisch hofft die Stiftung Ukraine außerdem auf eine stärkere Vernetzung und effiziente Koordinierung und Aufteilung der Hilfearbeit sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.

Der Austausch der Europaministerin mit dem für das Krisenmanagement in der Region verantwortlichen Vizewojewoden Bogusław Szpytma und dem Vizestadtpräsidenten der Stadt Wrocław, Jakub Mazur, hatte vor allem die Vernetzung der sächsischen Behörden mit den Verantwortlichen der Region Niederschlesien zum Thema. In Polen haben insbesondere die Kommunen die Versorgung der Geflüchteten übernommen. Auch hier sei eine konkrete Koordinierung notwendig. Zusätzlich bestand der Wunsch nach einem regelmäßigen Austausch und einer Datenbank, auf die beide Seiten – Polen und Sachsen - zugreifen können, um Hilfsangebote und Vereine verifizieren und absichern zu können.

Walter Gropius: „Die Baukunst soll ein Spiegel des Lebens und der Zeit sein“

© Agata Władyczka

Am 24. Februar 2022 fand das Monatstreffen des Breslauer Europaforums in den Räumlichkeiten des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen statt. Es war diesmal ganz dem Thema Architektur gewidmet.

Im ersten Teil der Veranstaltung referierten der Direktor des Architekturmuseums Dr. Jerzy Ilkosz, über die Architektur in Breslau in den Jahren 1900-1932 sowie Daria Kieżun, die Präsidentin der Breslauer Niederlassung des Verbands Polnischer Architekten (SARP) über die Geschichte, Ziele und den Tätigkeitsbereich von SARP.

Die Baukunst steht aber nicht nur im Fokus der Architekten, sondern auch der Kunsthistoriker, vor allem, wenn die Bauwerke die wechselvolle Geschichte und die gesellschaftlichen Prozesse spiegeln. Katarzyna Sonntag, Kunsthistorikerin aus Dresden, nahm im zweiten Teil in ihrem Vortrag „Zwei Städte auf Identitätssuche in ihrer Architektur: Wrocław/Breslau – Dresden“ die Zuhörer und Zuhörerinnen mit auf eine Zeitreise nach Breslau und Dresden. Dieser Vortrag, mit seinen Fotos über das durch den Bombenabwurf zerstörte Dresden, erfuhr durch die aktuellen Ereignisse des Tages – den Überfall Russlands auf die Ukraine – eine besonders emotionale Wirkung. Das gleichnamige Essay von Katarzyna Sonntag erschien 2019 in der Ausgabe Nr. 139 der Broschüre „Dresdner Hefte“.

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